Feedback zu: „Budgetkürzungen in Folge des VG Wort-Urteils“

Die Ergebnisse der Narses-Verlagsbefragung zu Konsequenzen aus dem BGH-Urteil zur VG-Wort (im Auftrag von Langendorfs Dienst) stießen auf ein großes Interesse im Markt. Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse veröffentlichte das Börsenblatt online.

Artikel bei boersenblatt.net

VG Wort-Urteil: Nur 35 % aller befragten Verlage schließen Budget-Kürzungen aus

Über die Auswirkungen des BGH-Urteils zur Ausschüttungspraxis der VG Wort wurde bisher nur spekuliert. Nun bringt eine von Narses im Auftrag von Langendorfs Dienst durchgeführte Befragung erste Erkenntnisse über das Ausmaß der Rückforderungen und die Konsequenzen für Verlagsaktivitäten. Weiterlesen

Mediendienstleister durch VG Wort-Urteil verunsichert

Im Mai 2016, kurz vor der Jahreskonferenz der Deutschen Fachpresse, haben wir die Mediendienstleister in unserem Panel gefragt:

Wird das BGH-Urteil negativen Einfluss auf Ihr Geschäft haben?Auswirkungen des VG Wort-Urteils für Mediendienstleister

Nur 45% der Dienstleister waren sich sicher, dass das BGH-Urteil zu den VG Wort-Ausschüttungen keine Auswirkungen auf ihr Geschäft hat. Ein Panel-Teilnehmer meinte dazu:
„Die potenziell betroffenen Verlage sind verunsichert und befürchten – individuell unterschiedlich – z.T. existenzbedrohende Rückzahlungsforderungen. Das führt bei Verlagen zur vollständigen Blockade von Investitionen, obwohl perspektivisch gerade jetzt in Rationalisierungsoptionen investiert werden müsste.“

Konsequenzen für digitale Mediendienstleister und ihre Verlagskunden

Wenn 45% Weiterlesen

Vergabekriterien für einen Kleinkunst-Schutzschirm für Verlage

Der Börsenverein engagiert sich dafür, Finanzmittel vom Staat für einen Fonds einzuwerben, um Verlage, die von der Rückzahlungsforderung der VG Wort existenziell betroffen sind, zu unterstützen. „Ein Modell, an dem gerade gearbeitet wird, ist ein Darlehensfonds, der Überbrückungshilfen leisten könnte,“ so Alexander Skipis vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Interview). Mögliche Vergabekriterien für den Schutzschirm sind jedoch völlig unklar. Weiterlesen

Interview zur Auswirkung des VG Wort-Urteils auf Mediendienstleister

Bereits Ende 2015 wiesen wir auf die Risiken des laufenden Prozesses zu den VG-Wort-Ausschüttungen hin. Nun hat der buchreport Aljoscha Walser zu den Folgen des BGH-Urteils für Mediendienstleister interviewt: buchreport.express_18_2016_Interview_Walser_VG Wort (PDF, Quelle: buchreport)

BGH-Urteil zur VG Wort im Wortlaut erschienen

Zitat

In der Begründung des BGH zu seinem Urteil in Sachen Vogel ./. VG-Wort findet sich der folgende Passus:

„Den Verlegern stehen nach dem Urheberrechtsgesetz keine eigenen Rechte oder Ansprüche zu, die von der Beklagten ((VG-WORT)) wahrgenommen werden könnten. Verleger sind – von den hier nicht in Rede stehenden Presseverlegern abgesehen – nicht Inhaber eines Leistungsschutzrechts (dazu C I 4).
Die gesetzlichen Vergütungsansprüche für die Nutzung verlegter Werke stehen kraft Gesetzes originär den Urhebern zu (da zu C I 5).
Die Bestimmung des § 63a Satz 2 Fall 2 UrhG fingiert weder ein Leistungsschutzrecht noch einen Vergütungsanspruch der Verleger (dazu C I 6).“

Angesichts der Klarheit dieser Aussage muss man sich fragen, warum so wenige Branchenvertreter, insbesondere bei der Fachpresse und den Verbänden, nicht schon frühzeitig Alarm geschlagen haben. Die allgemein zur Schau getragene Überraschung ist schwer verständlich.

vogel ./. vg wort im Wortlaut

Digitale Dienstleister: BGH-Urteil ist Investitionsbremse

Eine Narses-Blitzumfrage bei digitalen Mediendienstleistern zeigt: Das BGH-Urteil zur VG Wort wird nicht nur bei Verlagen, sondern auch bei Dienstleistern Auswirkungen haben.

Keinen der befragten Dienstleister lässt dieses Urteil kalt: „Die finanzielle Dimension der VG Wort-Entscheidung ist für einige Verlage lebensbedrohlich.“ Konkrete Sorgen machen sich die IT-Partner der Verlage insbesondere um ihre kleineren und wirtschaftlich schwächeren Kunden. Die Pflicht zur Rückzahlung bereits geleisteter Zahlungen wird dort als existenziell bedrohlich eingeschätzt, „wobei abzuwarten bleibt, was ‚Rückzahlung‘ wirklich bedeutet.“

Nicht alle Dienstleister sind vom BGH-Urteil betroffen

Erkennbar ist, dass sich nicht alle Dienstleister gleichermaßen betroffen sehen. Diejenigen Anbieter, deren Leistungen auf Verlagsseite keine oder nur geringe Investitionen voraussetzen, bestätigen den positiven Ausblick aus der Narses Umfrage im vergangenen Jahr. Ein Vertriebsdienstleister kommentierte: „Abgesehen von den generellen negativen Auswirkungen auf die Erlössituation unserer Verlagskunden gibt es keinen direkten Einfluss auf unser digitales Vertriebsgeschäft.“

Im Vergleich dazu sehen Anbieter, die Verlagen Standard-Software oder IT-Projekte verkaufen, die Lage deutlich kritischer: „Das wird die Bereitschaft und die Möglichkeit, jetzt in IT zu investieren, kurzfristig senken. Obwohl genau das Gegenteil angezeigt wäre.“

Zusammengefasst

Der positive wirtschaftliche Ausblick aus dem vergangenen Jahr hat sich in Summe deutlich eingetrübt.

Narses Umfrage zum wirtschaftlicher Ausblick auf 2016