Verbindung von Big Data und Inkjet-Innovation: Bosch-Druck erfindet Print neu

Im November 2015 gewann das Unternehmen Bosch-Druck den Konica Minolta Award als Digitaldrucker des Jahres. CEO Dr. Rüdiger Schmidt zu der Frage, was seine Printprodukte innovativ macht und wie die Nutzung von Big Data dem Druckgewerbe zu neuem Glanz verhelfen kann:

Worin besteht bei Ihren Produkten die von der Jury gelobte innovative Nutzung von Big Data für den Digitaldruck?

Big Data ist die Grundlage für Marketing-Automation, individuelle Kataloge und Mailings, sowie Offline (Re-)Targeting.Technisch können diese Prozesse nur im variablen Hochleistungs-Digitaldruck umgesetzt werden. Eine solche Leistung bietet derzeit allein das Inkjet-Digitaldruckverfahren, in dem die von uns weltweit erstmalig eingesetzte Océ Imagestream 3500 neue Maßstäbe setzt.

Was macht dies zu einer Big-Data-Anwendung?

Aus dem sogenannten Online-Retargeting kennen wir ja bereits seit vielen Jahren immer besser funktionierende Mechaniken, wie aus Nutzerverhalten Interessensspezifika herausgelesen werden können und diese dann mit den „größeren Umgebungsdaten“ zielgerichtet kombiniert werden. Über Algorithmen kombinieren wir persönliche Nutzerprofile mit Trends, die wir aus Big Data herauslesen. So können wir daraus kontextspezifische und aktuelle, passgenaue Empfehlungen für den Empfänger zusammenstellen.

Im Bereich Automotive können wir beispielsweise dafür sorgen, dass der Endkunde unseres Kunden eine Broschüre mit Abbildungen und Spezifikationen seines im Internet konfigurierten Wunschfahrzeuges erhält.

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Copyright: Bosch-Druck GmbH

Was tun Sie, um in der Nutzung von Big Data für das Druckgewerbe weiter führend zu bleiben?

Wir sehen einen großen neuen Markt für individuelle Druckprodukte. Um dem zu erwartenden Wachstum gerecht werden zu können, bauen wir gerade unsere Kompetenzen im Bereich Datenhandling und Fertigungstechnologie aus.

Wie sehen Sie die Branchenentwicklung des Druckgewerbes insgesamt im Vergleich mit der Entwicklung im Digitaldruck?

Die Branchenentwicklung des Druckgewerbes ist in Deutschland als sehr verhalten zu bezeichnen. In Teilbereichen, wie beispielsweise dem Tiefdruck, ist sie deutlich rückläufig. Der Digitaldruck hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, ist aber bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dies liegt möglicherweise daran, dass er bislang vor allem in einem Kostenvergleich zum Offsetdruck bewertet wurde. Zudem müssen für komplett  individuelles Drucken bestimmte IT-bezogene und CRM-bezogene Voraussetzungen erfüllt sein, die bislang noch nicht ausreichend in unserer Branche und vor allem auch im Verständnis unserer Kunden vorhanden waren.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Weitere Links zum Thema:

Der Konica Minolta Award „Digitaldrucker des Jahres“

„Der Prüfstein für die Branche“- Vorstellung der Inkjet-Produktionslinie „inkfinity“ auf print.de

Video-Interview von 2012 mit Dr. Schmidt zur Digitaldruck-Strategie von Bosch-Druck

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