Abstract

Gegenüber dem Vorjahr verbessert sich 2016 die Umsatzstruktur der Deutschen Buchbranche deutlich. Die Anzahl der Verlage die einen kontinuierlichen Verlust zu verzeichneten, hat sich halbiert. Etliche überwiegend männliche Geschäftsführer mussten sich einen neuen Job suchen, mit der Folge, dass sich die Frauenquote in den Geschäftsführungen der Verlage verbessert, obwohl die Anzahl der Frauen in Geschäftsführungen nahezu stagniert.

Die aktuelle Untersuchung der Umsatzstuktur 2016

Bei der aktuellen Untersuchung haben wir die Daten aus der letzten Untersuchung über die Umsatzstruktur der TOP 106 Buch-Verlage aktualisiert und aufs Neue die aktuelle Verteilung der Geschäftsführung zwischen Männern und Frauen untersucht.

Umsatzstruktur 2016

Im Untersuchungszeitraum ist deutlich ersichtlich, dass die Umsatzstruktur sich zum positiven entwickelt hat.

Umsatzentwicklung der TOP 106 Buchverlage 2015/16

2016 verzeichneten sieben Verlage einen kontinuierlichen Verlust (Umsatzrückgang in drei aufeinanderfolgenden Jahren), während 2015 es noch bei 14 Verlagen der Fall war. Die Anzahl der Verlage die einen Umsatzrückgang aufwiesen, lag in 2016 bei 30,19 % der Verlage, während 2015 die Anzahl noch bei 44,34 % lag. (4,72 % der Verlage haben ihre Umsatzzahlen noch nicht veröffentlicht. 1,89 % der Verlage haben laut Buchreport ihren Vertrieb eingestellt.)

Umsatzentwicklung differenzierte Betrachtung

Geschäftsführungs-Veränderung in 2017 (allgemein)

Bei 27,36 % der untersuchten Buch-Verlage konnten wir Veränderungen in der Geschäftsführung feststellen.

Verteilung der Geschäftsführungspositionen in den 106 größten Verlagen

Entwicklung bei den Alleingeschäftsführungen

Die Anzahl der Verlage mit einer Alleingeschäftsführung und der Anteil der männlichen und weiblichen Alleingeschäftsführer stagniert nahezu. Unter dem Strich wird ein Verlag weniger von einer alleingeschäftsführenden Frau geleitet, als vor neun Monaten. Die Anzahl der alleingeschäftsführenden Männer stieg im Untersuchungszeitraum um einen Geschäftsführer.

Korrelation zwischen Umsatzentwicklung und Geschäftsführung-Veränderung 2016/17

Verlage die einen Umsatzrückgang verzeichneten, haben häufiger eine Veränderung in ihre Geschäftsführung vorgenommen als die Verlage, die eine Steigerung verzeichneten.

Geschäftsführungs-Veränderung abhängig von der Umsatzentwicklung

Eine Korrelation zwischen Umsatzentwicklung und Entlassungen bei den männlichen Geschäftsführer ist nicht feststellbar. Bei den weiblichen Geschäftsführerinnen hingegen ist eine deutliche Korrelation erkennbar.

Korrelation zwischen der Geschäftsführungs-Veränderung und der Umsatzentwicklung

Bewertung

Die aktuelle Untersuchung zeigt auf, dass es dem Gros der Verlagen verglichen zum Jahr 2015 besser geht. Einerseit weisen deutlich weniger Verlage einen kontinuierlichen Verlust aus, andererseits ist auch die Anzahl der Verlage, die kontinuierlich gewachsen ist, gestiegen. Der Frauenanteil in der Geschäftsführung änderte sich kaum. Hier scheint es fast so, als ob geschäftsführende Frauen für Umsatzrückgänge eher ihren Job verlieren als Männer.

Unsere Studie aus dem Vorjahr finden Sie hier: http://blog.narses.de/2017/04/28/vielfalt-in-management-und-aufsichtsgremien-ist-oekonomisch-sinnvoll-auch-in-der-buchbranche/