Spiegel Online hat Recht – 1000 andere haben niedrige Beweggründe

„Man traue keinem erhabenen Motiv für eine Handlung, wenn sich auch ein niedriges finden läßt.“ Edward Gibbon

Dieses Strategem im Umgang mit menschlichem Verhalten sollten Journalisten eigentlich kennen. Bei Meedia ist das offensichtlich nicht der Fall. Dort mockiert man sich in einem langen Artikel darüber, dass Spiegel Online weder den vollen Namen noch ein Foto des Co-Piloten der Unglücksmaschine veröffentlicht. Alle anderen „Qualitätsmedien“ weltweit würden dies tun, und man verweist hierfür auf eine lange Linkliste von Onlinemedien.

Sicher ist: Weder das Bild noch der Name sind von journalistisch inhaltlicher Relevanz. Dafür ist ihr emotionaler Wert hoch. Und mit Emotionen steigen die Klickzahlen, mit den Klickzahlen die Reichweite und damit die Werbeerlöse. Das bedeutet: Strukturell haben alle Onlinemedien ein wirtschaftliches Interesse daran zu emotionalisieren, weil sie so mehr Geld verdienen können.

Dass Spiegel Online hier nicht mitmacht ist ein Beleg dafür, dass Haltung vor Profit kommen kann. Ein Vorstellung, die bei Meedia, einer Marke aus dem Hause Handelsblatt, offenbar ausserhalb des Vorstellbaren liegt.

http://meedia.de/2015/03/27/bericht-ueber-germanwings-attentaeter-spiegel-online-gegen-den-rest-der-medienwelt/

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