Über die Auswirkungen des BGH-Urteils zur Ausschüttungspraxis der VG Wort wurde bisher nur spekuliert. Nun bringt eine von Narses im Auftrag von Langendorfs Dienst durchgeführte Befragung erste Erkenntnisse über das Ausmaß der Rückforderungen und die Konsequenzen für Verlagsaktivitäten. An der im Juli 2016 durchgeführten Online-Befragung haben sich 26 der 101 befragten Verlage beteiligt. Die Befragten sehen sich durchschnittlich Rückforderungen von ca. 90.000 € gegenüber.
Die Mehrheit der Verlage plant Ausgabenkürzungen, um diese Folge des BGH-Urteils zu bewältigen: 46% werden sicher kürzen, 19% halten Ausgabenkürzungen für möglich.
Die stärksten Kürzungen durch das VG Wort-Urteil sind im Marketing geplant
Betrachtet man die Verteilung der Einschnitte nach ihrer Höhe, wird deutlich, dass Verlage am stärksten (17%) im Bereich Marketing sparen. Branchenmedien, aber auch die Buchmessen, könnten dies zu spüren bekommen.
An zweiter Stelle folgt der Mischposten „Sonstiges“. An dritter Stelle stehen die Bereiche IT-Investitionen und Personal. Angesichts eines durchschnittlichen Gesamt-Kürzungsvolumens von ca. 26.000 Euro ist nicht davon auszugehen, dass es im Personalbereich zu einer Entlassungswelle kommen wird. Wahrscheinlicher ist, dass an Aushilfen und an Weiterbildungskosten für MitarbeiterInnen gespart werden. In Anbetracht der Notwendigkeit, digital up to date zu bleiben, wäre dies eine riskante Maßnahme.
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