Das nennt man wohl eine Kehrtwende, und journalistisch einen Scoop: Zuletzt war der renommierte Wirtschaftsjournalist Robert von Heusinger Publizistik-Vorstand bei DuMont – jetzt wird er Pressesprecher bei HSBC Deutschland. Banken und Finanzpolitik waren schon immer sein Thema, jetzt aber wechselt er die Seite. „My passion is finance!“ – schreibt er selbst dazu auf Facebook. Aus einem spitzzüngigen, aber allseits geschätzten Beobachter und erfolgreichen Journalismusmanager wird nun ein Akteur bei der deutschen Tochter einer internationalen Großbank.
Keine guten Aussichten für die Medienbranche
Ein echter Verlust für die deutsche Wirtschaftspublizistik und kein gutes Zeichen für die Branche. Man sollte erwarten, dass ein Journalist mit seinem publizistischen Lebenslauf und der Managementerfahrung bei einem Verlag eine neue Heimat findet. Wenn die Besten weder in der Politik noch bei der Vierten Gewalt zu finden sind, werden wir künftig vom Mittelmaß regiert und von Mittelmaß informiert – tempi passati.
Wir wünschen ihm von Herzen eine glückliche Hand und den notwendigen Freiraum von seinen Vorgesetzten bei HSBC, damit sein freier Geist nicht verkümmert. Mit den Panama Papers und der bevorstehenden Brexit-Entscheidung hat er sicher alle Hände voll zu tun.
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